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NHL: Blackhawks machen Pius Suter keine Qualifying Offer – er ist UFA

ARCHIV - ZUM SDA-TEXT UEBER DEN SCHWEIZER EISHOCKEYPROF PIUS SUTER -- Chicago Blackhawks center Pius Suter (24) plays against the Detroit Red Wings in the first period of an NHL hockey game Monday, Fe ...
Ist Pius Suters Zeit bei den Chicago Blackhawks bereits vorbei?Bild: keystone

Die Blackhawks machen Suter keine «Qualifying Offer» – er kann jetzt den Markt testen

27.07.2021, 11:1227.07.2021, 13:13
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Die überraschende Meldung kommt spät gestern Abend: Pius Suter erhält nach seiner überzeugenden Rookie-Saison (27 Punkte in 55 Spielen) keine «Qualifying Offer» von den Chicago Blackhawks.

Eine Qualifying Offer ist, entgegen der hiesig geläufigen Meinung kein Vertrag, sondern eine Methode, sich die Rechte von Restricted Free Agents (RFA) weiterhin zu sichern.

UFA und RFA – was ist der Unterschied?
Wer in der NHL keinen Vertrag für die nächste Saison hat, gilt als Free Agent. Dabei wird zwischen Restricted Free Agents (RFA) und Unrestricted Free Agents (UFA) unterschieden.

Unrestricted Free Agent (UFA) wird man ab dem 27. Lebensjahr oder wenn man mindestens sieben Jahre in der NHL gespielt hat. Diese Spieler dürfen in der «Free Agency», die jeweils im Sommer beginnt, mit jedem interessierten Team verhandeln.

Als Restricted Free Agent (RFA) gelten Spieler, deren Einstiegsverträge ausgelaufen sind, die aber noch nicht UFA-Status erreicht haben. Das bedeutet, dass das Team, welches die Rechte am Spieler hält, exklusiv mit ihm verhandeln darf. Macht es ihm aber kein Angebot («Qualifying Offer»), wird der Spieler vom RFA zum UFA. Macht das Team ein Angebot und der Spieler lehnt es ab, bleibt er RFA und darf nicht mit anderen Teams verhandeln.

Nun hat Chicago das bei Pius Suter aber nicht getan. Das bedeutet, der Zürcher ist ab Mittwoch Unrestricted Free Agent und darf mit jedem NHL-Team über einen Vertrag verhandeln. Das bestätigt auch sein Agent Georges Müller auf Twitter. Er schreibt: «Die Verhandlungen zwischen den Blackhawks und Pius Suter haben nirgendwo hingeführt.»

Die Salär-Arbitration als Problem

Warum haben sich die Blackhawks also zu diesem Schritt entschieden? Ein Grund könnte sein, dass Suter das Recht auf Salär-Arbitration gehabt hätte. Wenn sich der Spieler und Chicago nicht über eine Lohnsumme einig geworden wären, hätte ein unparteiisches Schiedsgericht über den Lohn für die nächste Saison entschieden. Und der wäre aufgrund der guten Rookie-Saison Suters wohl höher ausgefallen, als das den mit Cap-Problemen kämpfenden Blackhawks lieb gewesen wäre.

Trotz des überraschenden Entscheids der Blackhawks dürfte Suters NHL-Karriere weitergehen. Der 25-jährige Stürmer hat nämlich letzte Saison nicht nur mit Skorerpunkten überzeugt, sondern war auch defensiv äusserst verlässlich. Das ist anderen Teams sicher nicht verborgen geblieben. Auf Twitter rufen schon etliche Fans ihre Klubs dazu auf, Suter zu verpflichten.

Es besteht auch noch eine Möglichkeit, dass Suter und die Blackhawks sich doch noch einig werden – zu günstigeren Konditionen, als das vor dem Schiedsgericht der Fall gewesen wäre. Doch wahrscheinlicher scheint es derzeit, dass Suter tatsächlich bei einem anderen Team unterkommt. Dann könnte Suter von seinem neuen Status als UFA profitieren: Wenn alle Teams mitbieten können, liegt am Ende vielleicht gar eine höhere Lohnofferte und ein Mehrjahresvertrag drin. (abu)

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