Vor der Glasgower Stadtmeisterschaft schottischen Meisterschaft 2020/21 gab es nur eine Frage: Kann Celtic zum zehnten Mal in Folge den Titel holen? Das wäre alleiniger Rekord – beide Rivalen schafften schon neun Meisterschaften in Folge. Die Rangers jedenfalls geben alles, damit endlich wieder einmal sie die Trophäe in die Höhe stemmen dürfen.
Nach 15 Partien sind die Rangers nach wie vor ungeschlagen, 13 Siege und zwei Remis stehen nach dem 4:0-Heimsieg über Aberdeen auf dem Konto. Das ist gleichbedeutend mit dem besten Saisonstart seit 53 Jahren.
Celtic, das noch zwei Spiele mehr auszutragen hat, liegt momentan elf Punkte zurück. Während die Rangers wahrscheinlich schon Mass nehmen bei Trainer Steven Gerrard für eine Bronze-Statue vor dem Ibrox-Stadion, spielt der Schweizer Nationalstürmer Cedric Itten weiter nur eine Nebenrolle. Gegen Aberdeen wurde er gestern in der Schlussviertelstunde eingewechselt.
Wahrscheinlich hast du die Story vom unglaublichen Penaltyschiessen zwischen Orlando City und dem New York City FC schon gelesen. Du findest sie sonst hier:
Nur eine Nacht darauf bieten die Playoffs in der Major League Soccer erneut viel Action. Sporting Kansas City geht in der 91. Minute gegen die San Jose Earthquakes 3:2 in Führung. Doch den Gästen gelingt in der 97. Minute der Ausgleich – Verlängerung. In dieser fallen keine Tore und auch im Penaltyschiessen trifft nur ein Team. Sporting-Goalie Tim Melia wird mit drei parierten Schüssen der gefeierte Held des Abends.
In den Viertelfinals der MLS-Playoffs trifft Sporting Kansas City nun auf Minnesota United. Die anderen drei Paarungen stehen noch nicht fest.
Noch um den Titel kämpft Ex-Nationalspieler Reto Ziegler: Mit dem FC Dallas warf er die favorisierten Portland Timbers raus. Der erfahrene Ziegler verwertete den ersten Elfmeter des Penaltyschiessens. Dass es überhaupt zu diesem kam, verdankten die Texaner Ricardo Pepi: In der 93. Minute schoss das 17-jährige Talent zuerst an den Pfosten und verwertete dann den Abpraller zum 1:1.
2017 der Aufstieg, 2018 beinahe der Wiederabstieg, 2019 Rang 2 – und 2020 nun Meister. Den Spielern von Bodö/Glimt gelang ein kleines Fussballwunder, der Klub hat am Wochenende den ersten Meistertitel seiner 104-jährigen Geschichte eingefahren. Und das auf dominante Art und Weise: Fünf Runden vor Schluss steht der Triumph dank einem 2:1-Sieg über Strömsgodset bereits fest.
Legenda lev lenger! 💛 pic.twitter.com/07YdwmWQcr
— FK Bodø/Glimt (@Glimt) November 22, 2020
Als Baumeister des Erfolgs gilt nicht nur der Trainer, auch der Mentalcoach hat offenbar einen grossen Anteil daran, wenn man Berichten aus Norwegen glaubt. Björn Mannsverk flog als Kampfjetpilot in Afghanistan, ehe er begann, mit den Fussballern zu arbeiten. Captain Ulrik Saltnes betont: «Ich denke, ohne Björn und unsere mentale Arbeit könnten wir nicht so erfolgreich spielen.»
Oblt Bjørn Mannsverk belyser et norskt perspektiv på 5 generasjons luftoperasjoner #luftmaktseminar2017 @Luftforsvaret @Kampfly_no pic.twitter.com/1FHnIECkdx
— Luftmaktsavdelingen (@Luftmaktsavd) February 8, 2017
Auch einer, der als Fussballer Spuren in der Schweiz hinterlassen hat, ist mitverantwortlich: Örjan Berg, in den 90er-Jahren Mittelfeldspieler des FC Basel und des FC Wettingen, ist Bödo/Glimts Sportdirektor. Ihn, der aus Bodö, einer Stadt auf Höhe der Lofoten, stammt, erfüllt der Triumph nicht nur mit Stolz, sondern auch mit Genugtuung: «Wir aus dem Norden wurden früher immer ausgelacht. Die dachten, wir wären nur Bauern und Fischer. Und einige denken wohl heute noch so.»
Kurz vor knapp verpflichtete die PSV Eindhoven vor der Schliessung des Transferfensters Mario Götze. Dass der ablösefreie Weltmeister von 2014 tatsächlich kommt, konnte Generaldirektor Toon Gerbrands selber kaum glauben. Er verriet nun:
Fussballdirektor John de Jong sei zu ihm ins Büro gekommen und habe gesagt, er habe mit dem Trainer über Götze gesprochen. Gerbrands antwortete ihm:
Ja, er ist es tatsächlich. Und Götze scheint auf dem Weg zurück zu alter Stärke zu sein: In den ersten sechs Einsätzen für Eindhoven erzielte der 28-jährige Offensivspieler bereits drei Tore. Am Wochenende fehlte er beim 1:1 gegen Twente Enschede angeschlagen.
Man sagt, dass man als Torhüter bei einem Penalty nur gewinnen kann. Aber dann sieht man diesen Versuch und denkt: Nein, man kann durchaus auch als Goalie schlecht aussehen beim Duell aus elf Metern. Monterreys Keeper Hugo Gonzalez kullert der Ball äusserst unglücklich unter dem Bauch hindurch:
Pech für Gonzalez, dass es in der 89. Minute der Ausgleich zum 2:2 ist. So schafft es Club Puebla, das es im aussergewöhnlichen Modus gerade noch in die Playoffs geschafft hat, ins Penaltyschiessen. Und dort wirft Puebla den Favoriten tatsächlich raus, es trifft nun auf Qualifikationssieger Leon. Kurzer Wink an alle Filmfreunde da draussen: Einer von Leons Profis heisst Jean Meneses, ein anderer Yairo Moreno.