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Wirtschaft

Corona: Kulturbranche verlangt schnelle Hilfe und klare Richtlinien

Der Theatersall mit den Zuschauerraengen des Theater Teatro Dimitri in Verscio, Tessin, Donnerstag, 18. Februar 2020. Das Theater ist zur Zeit wegen der geltenden Corona-Beschraenkungen geschlossen. ( ...
Leere Sitzreihen im Theater: Der Kultursektor leidet. Bild: keystone

Corona-gebeutelte Kulturbranche verlangt schnelle Hilfe und klare Richtlinien

28.02.2021, 13:3928.02.2021, 13:46
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Der Kultursektor verlangt vom Bund klare Richtlinien im Hinblick auf eine mögliche Lockerung der Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie. Zudem müssten die Lücken bei den Unterstützungs- und Entschädigungsgeldern für das weitgehende Berufsverbot geschlossen werden.

Durch den Produktionsstau, die vielen Verschiebungen und die lange Vorlaufzeit für grössere Anlässe werde es selbst im Idealfall viele Monate bis zum Normalzustand dauern, schrieb die von der Kulturszene ins Leben gerufene Taskforce Culture am Sonntag.

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Die Abläufe für die Auszahlung der Unterstützungsgelder müssten vereinfacht werden, damit das Geld rechtzeitig bei notleidenden Kulturschaffenden ankomme. Mehrere europäische Studien würden belegen, dass Kulturanlässe keine Infektionsherde seien.

Die Landesregierung müsse das Mögliche zulassen. Die Kriterien dafür müssten in den nächsten Tagen bekannt werden. Nur so gebe es Planungssicherheit. Die Öffnungen müssten darüber hinaus praxistauglich gestaltet werden. Ein Zwang zur Wiedereröffnung dürfe dabei nicht vorgegeben werden. Viele Kulturunternehmen könnten unter relativ restriktiven Bedingungen nicht kostendeckend wirtschaften.

Pessimistische Taskforce

Die Taskforce zeigt sich indessen pessimistisch: Die bundesrätliche Botschaft zum Covid-19-Gesetz ignoriere viele Forderungen des Kultursektors. Dazu gehörten unter anderem Verbesserungen beim Erwerbsersatz für Selbständige, der Zugang Freischaffender zu den Beihilfen oder eine besser taugliche Absicherung für Veranstalterinnen und Veranstalter.

Screenshot der Website «Taskforce Culture»
Breite Allianz von Verbänden aus allen Kulturbereichen: «Taskforce Culture».Screenshot: taskforceculture.ch

Das Covid-19-Gesetz kommt in der am Montag beginnenden Frühjahrssession vor die eidgenössischen Räte. Der Ständerat berät am Ende der ersten Sessionswoche über eine Ausweitung der Härtefallregelung und über verschiedene Nachtragskredite zum Budget 2021. Der Nationalrat diskutiert das Geschäft zu Beginn der zweiten Woche.

Die Taskforce Culture vertritt eine breite Allianz von Verbänden aus allen Kulturbereichen. (sda)

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18 Kommentare
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Herr Kules
28.02.2021 20:34registriert Januar 2018
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