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Weil er acht Soldaten erschossen hat, ist ein Wehrdienstleistender in Russland zu 24 Jahren und sechs Monaten Straflager verurteilt worden. Das entschied ein Militärgericht am Donnerstag in der Stadt Blagoweschtschensk im Osten des Landes. Der junge Mann hat demnach die Tat vom Oktober 2019 eingeräumt und sich Medienberichten zufolge in einem Brief an die Angehörigen dafür entschuldigt. Er habe in dem Schreiben angegeben, gemobbt worden zu sein und das nicht länger habe ertragen können. Die Ermittler sprachen von einem Nervenzusammenbruch.
Ein Überlebender war bereits im vergangenen Frühjahr wegen Mobbings zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Vorfall hatte sich in der Garnison Gorny nahe der Stadt Tschita im Südosten Sibiriens während eines Wachwechsels ereignet.
In Russland kommt es immer wieder zu blutigen Zwischenfällen bei den Streitkräften. Menschenrechtler sehen mitunter die Verhältnisse mit einem besonderen Drill und Schikanierung junger Rekruten als Grund dafür, dass Soldaten sich zum Äussersten gedrängt fühlen. Erst im vergangenen November hatte ein junger Soldat auf einem Militärgelände in der Stadt Woronesch etwa 470 Kilometer südlich von Moskau drei seiner Kameraden erschossen. (aeg/sda/dpa)