Heftige Gewitter mit starken Regenfällen und Hagel haben am Mittwochabend Teile der Schweiz heimgesucht. Die Unwetter hatten vielerorts Bahnstörungen, Überschwemmungen und Wassereinbrüche zur Folge, so auch am Bahnhof Zürich-Flughafen.
Die #Unwetter von gestern im Schnelldurchlauf. Betroffen waren insbesondere der #Jura, die #Nordwestschweiz sowie das zentrale und östliche #Mittelland. (ss) pic.twitter.com/XyHjKUhAu2
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) June 24, 2021
Wie die SBB am Donnerstagvormittag twitterten, können die Züge des Fernverkehrs und der S-Bahnlinie S24 via Zürich Flughafen seit 8.30 Uhr wieder verkehren. Der Wassereinbruch sei in der Nacht gestoppt worden und die Aufräumarbeiten kämen gut voran.
Am späten Mittwochabend war am Flughafen Zürich wegen der starken Niederschläge Wasser in den Bereich des Flughafenbahnhofs eingetreten. Wegen der Unwetterschäden war der Betrieb zwischenzeitlich unterbrochen – ein Teil der Gleisanlage stand einige Zentimeter unter Wasser und Schlamm.
Diegterbach kommt in Zunzgen über das Bett durch die Badi @Kanton_BL @srfmeteo @bazonline @bzBasel @PolizeiBL pic.twitter.com/pghJizGiIc
— Tom Jauslin (@TomJauslin) June 23, 2021
Der Züge der S-Bahnlinien S2 und S16 wenden weiterhin vorzeitig in Zürich Oerlikon, wie es weiter hiess. Nach Abschluss der Aufräumarbeiten werde der Betrieb Schritt um Schritt wieder vollständig aufgenommen.
Von Unwettern getroffen war auch der Berner Jura. Zwischen Sonceboz-Sombeval und Moutier verkehren seit Mittwochabend keine Züge mehr und ebenso zwischen Courtelary und Reuchenette-Péry auf der Strecke Biel - La Chaux-de-Fonds NE.
Wegen eines Erdrutsches unterbrochen ist auch die Bahnstrecke Solothurn - Moutier, und zwar auf dem Abschnitt zwischen Moutier und Crémines. Nach Angaben der Bahnverkehrsinformation sollten die Störungen im Berner Jura bis Donnerstagmittag behoben sein.
#Winterreifen montiert? #Galgenhumor #Hagel auf der #Autobahn im #BernerJura. ^is pic.twitter.com/Pvx6XyuLA1
— SRF Meteo (@srfmeteo) June 23, 2021
Neben dem Berner Jura wurden auch weitere Regionen von Sturmwind, Starkregen und Hagelschlag heimgesucht. Unwetter wüteten beispielsweise im Oberbaselbiet, wie die Polizei Basel-Landschaft mitteilte. Auf der Einsatzzentrale gingen rund 1000 Notrufe ein.
Zwischen 20.00 Uhr und bis gegen 23.00 Uhr mussten die Feuerwehren rund 300 Mal ausrücken. Gebäude, Baustellen und Strassen seien überschwemmt worden. Wegen kleinerer Erdrutsche waren mehrere Strassenabschnitte vorübergehend gesperrt. Verletzt wurde niemand.
Bei der Kantonspolizei Bern gingen von 18.00 bis 21.30 Uhr rund 700 Meldungen ein, wie sie am Mittwochabend auf Twitter mitteilte. Die meisten davon betrafen Wassereinbrüche. Zum Teil traten Bäche über die Ufer. Strassen mussten gesperrt werden. Vielerorts standen die lokalen Wehrdienste im Dauereinsatz.
Im Kanton Aargau sind am Mittwochabend 49 Feuerwehren im Einsatz gestanden. Die meisten der über 70 Einsätze entfielen auf die Region Mutschellen sowie auf den Westen des Kantons.
Zwischen 20 und 23 Uhr seien am Mittwochabend wegen der Folgen der Gewitterfront im Minutentakt Meldungen bei der Kantonspolizei Aargau eingegangen, schrieb diese am Donnerstagmorgen in einer Mitteilung. Die Strecken Glashütten - St. Urban sowie Oberbözberg - Ueberthal mussten gesperrt werden, wie es weiter hiess.
Die Schweiz befindet sich laut SRF Meteorologe Jürg Ackermann am Ostrand einer Tiefdruckrinne. Eine solche Wetterlage könne immer wieder einmal vorkommen, sagte er im Interview mit srf.ch. Dass sie nun aber so lange persistent an einem Ort bleibe, sei aussergewöhnlich.
Wie auch andere Wetterdienste schrieben, muss am Donnerstag erneut mit Regengüssen und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden.
In Langenbruck BL fielen nach Angaben des Wetterdienstes Meteonews 62 Millimeter Niederschlag. Das sei knapp die Hälfte der ganzen Menge vom Monat Juni, schrieb der Wetterdienst auf Twitter. In Salen-Reutenen TG waren es 56 Millimeter und in Wittnau AG knapp 52. In Zürich-Flughafen fielen knapp 50 Milliliter Niederschlag. (sda)
Jeder der ein bisschen in der Natur unterwegs ist, sieht, dass die Resultate der Klimaveränderung immer akuter werden. Es muss "Heute" und nicht "Morgen" gehandelt werden, egal wie viel es kostet. Es wird nämlich nicht billiger, sondern nur noch teurer.