Schweiz
Coronavirus

Corona: Weniger Fälle, aber mehr Personen auf Intensivstationen

Pflegepersonal kuemmert sich um einen Covid-19 Patienten, in der Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital, am Donnerstag, 26. November 2020 in Fribourg. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Pflegepersonal am HFR Freiburg Kantonsspital kümmert sich um einen Covid-19-Patienten – im Kanton Freiburg ist die Situation besonders prekär. Bild: keystone

Sinkende Fallzahlen – doch in diesen Kantonen steigen die Intensiv-Patienten weiter an

Täglich wird die Aufmerksamkeit auf die sinkenden Fallzahlen und Hospitalisierungen gerichtet. Doch auf den Intensivstationen entspannt sich die Situation noch nicht überall.
02.12.2020, 05:4409.03.2021, 10:58
Lea Senn
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Auslastung schweizweit

Am Montag lagen schweizweit 503 Covid-Patienten auf Intensivstationen, 376 weitere Patienten ohne Covid mussten intensivmedizinisch betreut werden. Das ergibt eine Auslastung von 78 Prozent.

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Auch wenn die Auslastung höher ist als noch im Sommer, ist die Situation schweizweit unter Kontrolle – denn die Zunahme von Covid-Patienten konnte vor rund zwei Wochen gestoppt werden. Doch während die Fallzahlen langsam abnehmen, bleibt die Auslastung auf der IPS mehr oder weniger konstant: Nach einer kurzzeitigen Abnahme letzte Woche sind die Zahlen übers Wochenende wieder leicht angestiegen.

Auslastung Intensivbetten Schweiz

Regionale Engpässe

Auf regionaler Ebene gibt es weiterhin Engpässe. So beispielsweise im Kanton Schaffhausen, wo 8 der 8 zurzeit zur Verfügung stehenden IPS-Betten belegt sind – laut Kantonswebseite handelt es sich bei zwei Personen um Covid-19-Patienten.

Knapp ist der Platz auch im Kanton Freiburg, wo 28 der 29 Betten belegt sind, eine Auslastung von 97 Prozent. Im Kanton Solothurn kommt man mit 25 von 27 belegten IPS-Betten auf eine Auslastung von 93 Prozent.

Engpässe in den kommenden Tagen

Das ETH-Forschungsteam, das die Seite icumonitoring.ch unterhält, stellt drei Modellrechnungen für die kommenden sieben Tage zur Verfügung. Gemäss diesen Modellen rechnet die ETH in neun Kantonen damit, dass die Auslastung der Intensivstationen weiter zunimmt. In St.Gallen beispielsweise sagt die Prognose rund 7 zusätzliche Patienten voraus. Trifft die ETH-Prognose ein, werden in Basel-Landschaft und Solothurn die Kapazitäten am kommenden Wochenende sogar überschritten.

Vorsichtig optimistisch dürfte man in einigen Westschweizer Kantonen sein, wo sich die sinkenden Fallzahlen auch auf die IPS-Auslastung auswirken dürften. So rechnet die ETH beispielsweise in Genf damit, dass nächste Woche 8 Betten weniger belegt sein werden. Auch im Wallis und Aargau zeigen sich positive Tendenzen.

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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mehmed
02.12.2020 08:05registriert Januar 2016
Erinnere mich an den Zeit-online-Artikel in Deutschland vor ca 2 Wochen, wo über die zu 100% gefüllten Intensivstationsbetten in der Schweiz abgelästert wurde. So im Stil: Wenn ihr euch nicht an die Massnahmen hält, wird es euch gehen wie den Schweizern.

Etwas mehr Faktentreue und etwas weniger Polemik und Ideologie würde den Medien nicht schaden.
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pun
02.12.2020 07:42registriert Februar 2014
An die Relativierer hier: Genf hat seit dem 2. Dezember das öffentliche Leben stark eingeschränkt, es galten fast alle Regeln wie im Frühling. Dass dann die Zahlen sinken ist zum Glück nicht erstaunlich, sondern eine Lehre aus dem Frühling. In St. Gallen hingegen ist ein Relativierer im Gesundheitsdepartement und es wurden keine zusätzlichen Massnahmen getroffen. Dass dort die Zahlen weiter steigen erstaunt auch niemanden. Hoffentlich wird die Ostschweiz jetzt nicht zum neuen Hotspot.
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Kugelblitz
02.12.2020 09:36registriert Januar 2017
Die Rega hat wieviele Patienten verlegt damit die einzelnen Intensivstationen und Pflegefachkräfte nicht überlastet wurden? Das würde mich noch interessieren. Wobei das Personal andauernd überlastet ist und auch mal krank wird. Wir muten der Pflege zu viel zu.
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