Schweiz
Luftfahrt

Luftverkehrsbranche stellt Forderungen an den Bundesrat

Bundespraesident Guy Parmelin, links, erhaelt ein Miniaturflugzeug von Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Spaeh an einem Point de Presse ueber die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Zuerch ...
Guy Parmelin war gestern zu Besuch am Flughafen Zürich. Hier erhält er ein Miniaturflugzeug der Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.Bild: keystone

Luftverkehrsbranche stellt Forderungen an den Bundesrat – Klimastreik reagiert umgehend

16.04.2021, 11:2616.04.2021, 11:38
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Die Luftverkehrsbranche fordert vom Bundesrat Planungssicherheit und eine klare Perspektive. Drei Forderungen stellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Verzicht auf Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit ähnlichem Ansteckungsrisiko, freies Reisen für alle Passagiere, die Coronavirus-geimpft, -genesen oder negativ -getestet sind und ein international anerkannter digitaler Impfpass.

Der Luftverkehr sei für die Schweiz von herausragender volkswirtschaftlicher Bedeutung, argumentierten Vertreter von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite nach einem Aviatik-Gipfel mit Vertretern von Aerosuisse, dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB), dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, von Kapers (Kabinenpersonal) und dem Schweizerischen Arbeitgeberverband.

Immerhin generiere der Luftverkehr in der Schweiz eine Wertschöpfung von mehr als 24 Milliarden Franken pro Jahr, was einem Arbeitsmarkteffekt von mehr als 138'000 Vollzeitstellen entspreche. Zahlreiche Arbeitsplätze in der Schweiz und viele Unternehmen hingen von einem funktionierenden Luftverkehr ab, hiess es am Freitag vor den Medien.

So reagiert die Klimastreik-Bewegung

Die Forderungen der «Back to the Air»-Initiative stiessen bei der Klimastreik-Bewegung umgehend auf Kritik. Die «klimazerstörende» Flugbranche beute Arbeiter und Umwelt aus, und die Forderungen würden noch mehr Leid und Tod durch die Klimakrise verursachen, hielt die Bewegung am Freitag auf Twitter fest.

Die Schweizer Flugbranche habe vor einem Jahr ein fast Zwei-Milliarden-Franken grosses Geschenk des Staates erhalten, schreibt der Kimastreik in einer Medienmitteilung. Im Herbst sei dann bekannt geworden, dass die Chefetage der Swiss sich trotzdem Boni auszahlen liess. «Die Arroganz und die Bereitschaft, Leid und Tod für ihre Profite in Kauf zu nehmen, ist kaum mehr zu übertreffen», meint Lena Bühler vom Klimastreik.

«Der Klimastreik überlegt sich nun die nächsten Schritte gegen diese unhaltbaren Forderungen der Flugbranche», so Mattia de Lucia vom Klimastreik. Als Antwort ruft der Klimastreik nun zum Streik- und Aktionstag «Strike for Future» am 21. Mai auf. (sda/cma)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Peiniger
16.04.2021 11:42registriert Oktober 2020
Die Airline-Branche ist total am Boden und wird so schnell nicht mehr zu alter Grösse zurückfinden. Die gut zahlenden Geschäftsreisen werden dank Video-Konferenzen stark abnehmen und mit den "Geiz-ist-Geil"-Touristen alleine werden viele Airlines redimensionieren müssen oder pleite gehen.

Um die Anbindung der Schweiz an den Luftverkehr sicherzustellen, muss man die Flughäfen unterstützen und retten. Airlines sind überbewertet. Für jede Destination, welche rentabel betrieben werden kann, wird sich auch zukünftig ein Betreiber finden. Die Swiss-Milliarden sind also rausgeschmissenes Geld...
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mitchfuchs
16.04.2021 13:07registriert Mai 2020
Ich frage mich, wann die luftfahrt einsieht, dass es so nicht weiter geht
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University
16.04.2021 22:30registriert Juli 2019
Was die Privatwirtschaft nicht benötigt muss nicht künstlich am Leben erhalten werden. Die Flieger kommen dann schon wieder, wenn die Nachfrage steigt. Da habe ich keine Angst :)
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