Vieles, was heute zum Alltag gehört, hätte noch Anfang 2020 nur für Verwunderung oder gar Gelächter gesorgt. Wer hätte geglaubt, dass Ausgangssperren, Quarantäne, Masken oder Reiseverbote mal ganz normal für uns sein würden?
Doch es gibt auch einige Unterschiede, wenn es darum geht, wie die Länder der Welt dem Coronavirus begegnen. Und dabei sind auch einige Kuriositäten entstanden. Der Krisenfrühwarn-Experte A3M hat einen Überblick über neun spezielle Auswüchse der Corona-Krise zusammengestellt.
Thorsten Muth vom Travel Security Analysts Team von A3M fasst zusammen: «Tag für Tag arbeiten wir uns durch eine schier unüberschaubare Masse an News und Behördenmitteilungen. Einige Schritte schiessen entweder völlig übers Ziel hinaus und demonstrieren unnötige Härte, andere erscheinen eher wie Placebos. Wer weiss, was in Zukunft noch alles dazu kommt.»
Desinfektionsmittel ist in den Supermärkten, bei Ärzten und mittlerweile auch in nahezu jeder Hand- oder Jackentasche in der Corona-Krise zum täglichen Begleiter geworden.
Etwas übertrieben wirkt hingegen eine Idee aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: Zur Eindämmung des Virus wurden die Autobahnen im Land flächendeckend mithilfe moderner Drohnen aus der Luft desinfiziert.
جانب من جهود بلدية #دبي وبالتعاون مع مختلف دوائر الحكومة لتعقيم منطقة جميرا.
— Dubai Media Office (@DXBMediaOffice) March 28, 2020
Part of #Dubai Municipality’s disinfection operations in Jumeirah in cooperation with other government entities@DMunicipality pic.twitter.com/K5MMU2RAp6
Auch Georgien setzte auf die Desinfektion grosser Flächen. Allerdings ohne moderne Technik. In dem Kaukasusstaat wurde der Teer der Hauptstadt Tiflis mit dem klassischen Besen auf Hochglanz poliert. So schäumten und strahlten die öffentlichen Plätze in der Millionenmetropole so schön wie nie zuvor.
Auch wenn es im Juli 2020 schon in zahlreichen Staaten eine Maskenpflicht gab, war die Einführung in Turkmenistan etwas Besonderes. Das autoritäre Regime begründete die Massnahme nicht mit der Corona-Pandemie, sondern verwies auf eine erhöhte Staubkonzentration in der Luft. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden Turkmenistans noch keinen einzigen Corona-Fall offiziell bestätigt. Das hat sich auch bis jetzt noch nicht geändert.
Besonders ungewöhnlich hat sich auch Tansania im Osten Afrikas verhalten: Bereits im April 2020 hörte die Regierung auf, die Zahl der Corona-Neuinfektionen zu registrieren. In Tansania sollte es keine Corona-Pandemie geben. Doch damit stürzte das Land in eine Katastrophe: Mehr als zehn unbekannte Mutanten sollen in Tansania mittlerweile grassieren. Ihre Haltung bezahlten in den letzten Monaten sowohl der Vizepräsident von Sansibar als auch der tansanische Staatspräsident John Magufuli persönlich mit dem Leben.
Mit der Pandemie kam auch der Lockdown in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Das öffentliche Leben sollte reguliert und vor allem Kontakte mussten reduziert werden. Dabei setzten vor allem südamerikanische Staaten auf ganz besondere Strategien. In Bolivien beispielsweise entschieden zu Beginn der Pandemie die letzten Ziffern des Personalausweises darüber, wer zu welchem Zeitpunkt einkaufen gehen durfte und wer nicht.
Schnell war klar, dass sich das Coronavirus über Aerosole in der Luft ausbreiten kann. Trotzdem wirkte es zunächst befremdlich, als Thailand und einige Regionen Spaniens schon früh in der Pandemie Rauchverbote erliessen. Südafrika ging gar noch einen Schritt weiter und verbot den Tabakverkauf gänzlich.
Auch in Panama sollte eine einfache, aber dennoch aussergewöhnliche Lockdown-Lösung her: So wurde ausserhalb der eigenen vier Wände eine flächendeckende Geschlechtertrennung eingeführt. Männer und Frauen durften nur noch an unterschiedlichen Tagen das Haus verlassen, auch, um Interaktionen zwischen den beiden Geschlechtern zu vermeiden.
Reisebeschränkungen, Flugverbote, Risikogebiete: Ferien im Ausland sind seit Pandemiebeginn eher schwierig geworden. Deshalb haben sich einige Staaten kreative Ideen überlegt, um Touristen anzulocken. Usbekistan versprach beispielsweise allen Reisenden 3000 US-Dollar, wenn sie sich im Land mit Covid-19 infizieren sollten. Dabei ging es vor allem um die Kosten der Behandlung in einem usbekischen Krankenhaus. Das sorgte zwar für ein grosses Medienecho, die Besucherzahlen gingen jedoch trotzdem um 77 Prozent zurück.
Nicht zuletzt lohnt sich auch ein Blick nach Deutschland: Wenn es um die Namensgebung der einzelnen Corona-Massnahmen geht, sind sie ganz vorne mit dabei. Vom «Lockdown light» über den «Wellenbrecher-Lockdown» und die «Osterruhe» bis zur «Bundesnotbremse» liessen sich die Behörden im grossen Kanton immer wieder neue Namen für entsprechende Massnahmen und Konzepte einfallen.
(sms/t-online)
Höhepunkt 2. Welle:
Die Ladenöffnungszeiten, auch von Lebensmittelgeschäften, wurden stark eingegrenzt. Damit wurde erreicht, dass......sich zur Beschaffung von Nahrung mehr Personen zur gleichen Zeit auf engem Raum aufhalten mussten 🤪
Die Maßnahme wurde bei der nächsten Möglichkeit mehr oder weniger ohne Begründung wieder aufgehoben
Nein. sorry. "Normal" ist das ganz bestimmt nicht und darf es auch nie werden!