Der Fall sorgte bereits im Dezember 2018 für Furore, jetzt sind erstmals Videoaufnahmen der Verhaftung publik geworden. Ein 8-jähriger Junge wird in einer Primarschule im US-Bundesstaat Florida verhaftet.
«Mein Junge, weisst du, wohin du jetzt gehst? Du gehst ins Gefängnis», sagt ein Polizist, während er versucht, dem Jungen Handschellen anzulegen.
«Versucht», weil es nicht klappt. Die Handgelenke des Jungen sind zu schmal. Stattdessen soll er die Hände vor seinem Körper lassen. Während der Junge abgeführt wird, sagt der Polizist vor dem Ausgang: «Ich hasse es, dass du mich in diese Position bringst, aber ich muss das tun, verstanden? Die Sache ist: Du hast einen Fehler begangen, jetzt ist es an der Zeit, daraus zu lernen und daran zu wachsen, richtig?»
Unbelievable!! @KWPOLICE used “scared straight” tactics on 8yo boy with special needs. He's 3.5 ft tall and 64 lbs, but they thought it was appropriate to handcuff and transport him to an adult prison for processing!! He was so small the cuffs fell off his wrists! pic.twitter.com/iSTlXdKas6
— Ben Crump (@AttorneyCrump) August 10, 2020
Die Beamten verhafteten den Jungen wegen Körperverletzung. Er soll einer Lehrerin auf den Brustkorb geschlagen haben. Gemäss «Miami Herald», welchem der Polizeibericht vorliegt, eskalierte die Situation zwischen den beiden in der Schulmensa.
Die Lehrerin wies den Jungen an, sich richtig hinzusetzen, das klappte aber nicht wirklich. Der Junge weigerte sich, wurde verbal ausfällig und schlug die Lehrerin, die gemäss Polizeibericht keine «offensichtlichen» Verletzungen davon trug.
Die Mutter des Jungen klagt gegen die Polizeibeamten, den Schulbezirk und die Stadt Key West. Einer ihrer drei Anwälte veröffentlichte das Video auf Twitter.
Dieser gab auch gleich einen Grund für das Verhalten des Jungens: Er soll an Verhaltensstörungen leiden, von welchen die Schule zum Zeitpunkt der Verhaftung bereits Kenntnis hatte. Nicht aber die Lehrerin, die eine Stellvertretung sei. Sie habe die Situation unabsichtlich durch ihre Annäherung erst eskalieren lassen, schreibt der Anwalt auf Twitter.
Official statement by @AttorneyCrump about this horrific and heartbreaking incident: pic.twitter.com/pgsrBL5Kbs
— Ben Crump (@AttorneyCrump) August 10, 2020
Der Polizeichef indes verteidigte das Vorgehen der Beamten: «Gemäss dem Polizeibericht wurden die Abläufe standardmässig befolgt», zitiert ihn der «Miami Herald». Aufgrund des laufenden Verfahrens äusserten sich die Schule und städtischen Behörden nicht zum Fall. (jaw)
Es gibt für Kleinkinder Standards?
ah... Florida... alles klar...
Volg Diegten