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USA setzen Xiaomi und weitere chinesische Firmen auf Schwarze Liste

USA setzen Xiaomi und weitere chinesische Firmen auf Schwarze Liste

15.01.2021, 09:5915.01.2021, 13:38
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epa07382403 A security guard stands beside a logo of Xiaomi during the Xiaomi product launch ceremony in Beijing, China, 20 February 2019. Xiaomi releases its new mobile phone products 'Mi 9&#039 ...
Nachdem Huawei von der US-Regierung gebannt wurde, ist es dem chinesischen Hersteller untersagt, Dienste von Google zu nutzen. Davon profitierte bislang Xiaomi.Bild: EPA/EPA

Wenige Tage vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump haben die USA weitere Beschränkungen gegen chinesische Firmen verhängt.

So wurden unter anderem der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi am Donnerstag wegen angeblicher militärischer Verbindungen auf eine Schwarze Liste des US-Verteidigungsministeriums gesetzt. Die Aktien des Unternehmens sackten daraufhin an der Hongkonger Börse um mehr als zehn Prozent ab.

Ebenfalls neu auf der Schwarzen Liste, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte:

  • Advanced Micro-Fabrication Equipment Inc.
  • Luokong Technology Corp.,
  • Beijing Zhongguancun Development Investment Center
  • Gowin Semiconductor Corp.,
  • Grand China Air Co. Ltd.
  • Global Tone Communication Technology Co.
  • China National Aviation Holding Co. Ltd.
  • Commercial Aircraft Corporation of China

Peking droht mit Vergeltung

China verurteilte das Vorgehen der USA am Freitag. «Die chinesische Seite wird notwendige Massnahmen ergreifen, um die Interessen chinesischer Unternehmen zu schützen», sagt ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums.

Insgesamt fügte das US-Verteidigungsministerium neun chinesische Firmen der Liste hinzu. US-Investoren müssen Anteile an den Unternehmen bis spätestens November abstossen.

Auch setzte das Handelsministerium in Washington Chinas drittgrösste staatliche Ölgesellschaft CNOOC auf eine Schwarze Liste, die es US-Firmen deutlich erschwert, mit dem Unternehmen Geschäfte zu machen.

Bereits im Dezember hatten die USA 60 weitere chinesische Firmen mit Beschränkungen belegt.

Weniger schlimm als bei Huawei?

Den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei hatte die US-Regierung im Mai 2019 auf eine Schwarze Liste gesetzt und damit schwere Wirtschaftssanktionen lanciert.

Die schwarze Liste, auf der Huawei steht, verbietet es US-amerikanischen Unternehmen wie Google oder Microsoft mit Huawei Geschäfte zu machen. Das ist laut Berichten nicht die gleiche Liste, auf der nun Xiaomi steht. Diese sehe offenbar nur vor, dass die US-Amerikaner nicht mehr in Xiaomi investieren dürfen, was also nur Aktionäre betreffen sollte.

Demnach droht nicht wie bei Huawei das Aus für Google-Dienste auf den Android-Smartphones, wie inside-digital.de berichtet. Sollten weitere Einzelheiten folgen und sich ein ähnliches Horror-Szenario wie bei Huawei abzeichnen, scheine Xiaomi vorbereitet. Um etwa von Qualcomm als Chip-Lieferanten unabhängiger zu werden, habe man in den letzten Monaten bei anderen Prozessor-Herstellern investiert.

(dsc/aeg/sda/dpa)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mrmikech
15.01.2021 10:58registriert Juni 2016
Tja, wenn man wirtschaftlich nicht mehr relevant ist und nur noch konsumieren kann... Trump hätte auch die einheimische Produktion stimulieren können, aber sind wir ehrlich, sind alles nur politische Spielchen, er hätte sonst selber auch seine Investitionen in China abbauen sollen. Warum zahlt er sonst $750.000 Steuer in China, und registriert Ivanka ein Patent nach dem anderen in China. Heuchler ohne Ende diese Trump-Familie...
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Posersalami
15.01.2021 13:07registriert September 2016
Der nächste Schubser für China, um noch mehr in die Forschung zu investieren und bald technologisch aufzuschliessen.

Die Strategie der USA ist so dumm, man fast es kaum.
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Bruno S.1988
15.01.2021 11:20registriert Juli 2016
Was die Amerikaner aber nicht berücksichtigen, ist, dass die Chinesen die neue Zensurwelle in den Social Media Apps ausnutzen werden, um mit ihren App-Kopien hier im Westen durchzustarten.

Hardwareseitig ist China heute bereits praktisch der Lieferant für die ganze Welt. Das wird sich auch leider Softwareseitig durchsetzen.

Trump dachte, dass er mit der Sperrung von Huawei und TikTok Stärke zeigt. Dabei hat er aktiv dazu beigetragen, dass die Chinesen nun erst recht ihr eigenes Ding durchziehen werden!
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