«Das Testvolumen hat seit Ostern massiv abgenommen – täglich wird etwa ein Drittel weniger getestet», sagte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit am Dienstag. Geht es so weiter, wird es immer schwieriger, die Entwicklung der Pandemie im Blick zu halten.
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Grund dafür könnten die seit Ostern verfügbaren Selbsttests sein. Diese werden in der BAG-Statistik nicht erfasst. Allerdings können sie eine Infektion nicht mit gleich hoher Sicherheit bestimmen und negativ Getestete dürften sich teilweise in falscher Sicherheit wiegen.
Zum Vergleich: In Frankreich wird zurzeit pro Kopf fast doppelt so viel getestet. Italien bewegt sich etwa auf dem gleichen Niveau wie die Schweiz, Deutschland etwas darunter.
Wenn weniger getestet wird, kann man die Ausbreitung weniger gut nachvollziehen. Man findet entsprechend weniger Infektionen und könnte durch die sinkenden Fallzahlen meinen, die Pandemie verschwindet – tatsächlich aber steigt im schlechtesten Fall einfach die Dunkelziffer.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher, so viel zu testen, dass die Positivitätsrate unter 5 Prozent bleibt. Die Schweiz ist mit rund 8,7 Prozent deutlich darüber.
Nebst den Fallzahlen kann sich das BAG auch an den im Abwasser nachgewiesenen Corona-Sequenzen orientieren. Und da zeigt sich für die letzten Tage eine deutliche Diskrepanz: Die positiven Tests fallen im Raum Zürich deutlich tiefer aus als die im Werdhölzli gemessenen Werte.
Patrick Mathys schliesst daraus, dass mit verändertem Testverhalten die Anzahl der Fälle zurzeit unterschätzt wird. In der Messung von Lausanne ist dieser Unterschied allerdings nicht festzustellen.
Das habe ich genauso erwartet.
Soll ich nun der Statistik zuliebe noch einmal pro Woche in ein Testzenter? Habe ich den Witz nicht verstanden?