Wenn die Empfehlung zum Homeoffice des Bundes aufgehoben wird und die Angestellten in die Büros zurückkehren, werden viele keinen persönlichen Arbeitsplatz mehr vorfinden. Die «Schweiz am Wochenende» hat bei 20 der grössten Schweizer Unternehmen mit Tausenden Büroangestellten nachgefragt. 16 haben an der Umfrage teilgenommen; 12 von ihnen werden künftig auf Desksharing setzen. Pro hundert Mitarbeiter werden nur noch zwischen 75 und 85 Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Die Coronapandemie hat gezeigt, dass ein Grossteil der Arbeit von zu Hause aus erledigt werden kann. Mehrere Studien haben ergeben, dass über 80 Prozent der Büroangestellten auch in Zukunft mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten möchten. Um leer stehende Pulte in den Büros zu vermeiden, gestalten viele Firmen ihre Räumlichkeiten um.
So schreiben etwa die Schweizerischen Bundesbahnen:
Ähnlich klingt es bei der Swisscom: «Es stehen unseren Mitarbeitenden neben Arbeitsplätzen im Desksharing Begegnungs-, aber auch Rückzugzonen wie etwa Working-Coffees oder Silent Offices zur Verfügung.» Ein Umbruch herrscht derzeit bei der Groupe Mutuel. Die grosse Mehrheit der 2700 Mitarbeitenden verfügt derzeit zwar noch über einen festen Arbeitsplatz, in einem Pilotprojekt wird nun aber das Desksharing-Modell erprobt. Künftig, so schätzt der Versicherer, können damit 20 bis 30 Prozent der Arbeitsplätze eingespart werden.
Eines der wenigen Unternehmen, das komplett auf feste Arbeitsplätze setzt, ist die Vermögensverwaltungsgesellschaft Partners Group. «Alle unsere Angestellten arbeiten an festen Arbeitsplätzen», schreibt das Unternehmen mit rund 1500 Mitarbeitenden. Ob auch in Zukunft Homeoffice möglich sein wird, hat das Unternehmen noch nicht bestimmt.
Die meisten der angefragten Firmen eruieren derzeit, ob das neue Bürokonzept einen Umbau der Räumlichkeiten erfordert. Einige haben ihn bereits geplant. Die Versicherungsgesellschaft CSS etwa will «bauliche und infrastrukturelle Anpassungen» vornehmen, um eine flexible und mobile Arbeitswelt zu schaffen. Novartis hat bereits vor der Pandemie entsprechende Projekte eingeleitet, will nun aber die Erfahrungen der letzten 15 Monate in die Änderungen einfliessen lassen.
(aargauerzeitung.ch)
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